InteriorFashion ist eines der führenden Branchenmagazine für Architekten und Raumausstatter. In der aktuellen Ausgabe ist das Patientenerlebnis Schwerpunktthema. Unter der Überschrift Patient Experience: „Es gibt (k)einen anderen Weg” wurde ein vierseitiges Interview mit Christoph Thetard und Jens Thasler abgedruckt. Darin erklären sie, wie Patientenerlebnis und das Gewinnen von Fachkräften zusammenhängen. Wir freuen uns, dass das Thema Patientenerlebnis an Bedeutung gewinnt und zitieren an dieser Stelle Ausschnitte aus dem Gespräch mit der Journalistin Bianca Schmidt.
Interior Fashion: Patientenerlebnis Design – was versteckt sich dahinter?
Thetard: Patientenerlebnis, im englischen Patient Experience, beschreibt alle nicht-medizinischen Versorgungen im Krankenhaus. Beispielsweise wie die Menschen empfangen werden, der Umgang mit den Ängsten der Patienten, das Essen, die Kommunikation mit den Patienten auf Augenhöhe. Dazu gehört auch die Orientierung im Raum und in der gesamten Klinik, die Frage nach einem Gefühl der Geborgenheit und ob die Abläufe möglichst effizient sind, so dass möglichst kurze Wartezeiten entstehen.
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Interior Fashion: Für wen gibt es keinen anderen Weg und warum nicht?
Thetard: Für die Kliniken. Die Konkurrenz untereinander wird so groß werden, dass sie sich voneinander abheben müssen. Und das betrifft nicht nur ein paar Große, sondern am Ende werden sich alle damit auseinandersetzen müssen. Die Mobilität nimmt zu und im Internet gibt es immer mehr Vergleichsportale, auf denen Patienten die Klinik bewerten können. Das Interesse der Krankenhäuser liegt unserer Erfahrung nach aber in erster Linie an anderer Stelle. Sie kämpfen nicht um Patienten, sondern um Mitarbeiter. Pflegekräfte oder Ärzte haben in der Regel zum Ziel, Menschen zu helfen. Wenn nun ein Mitarbeiter in ein Krankenhaus kommt, in dem er spürt, dass er ernstgenommen wird, dass der Patient wirklich im Mittelpunkt steht, dann ist das ein gutes Argument bei der Mitarbeitergewinnung. Kurz gesagt: Die Kliniken wollen es dem Patienten gutgehen lassen, um mehr Mitarbeiter zu bekommen.
Thasler: Ich bin aber ganz optimistisch, dass sich hier deutlich mehr bewegen wird. Das zeigt sich grundsätzlich in der Arbeitswelt. Dort geht es auch nicht mehr um den reinen Verdienst, sondern ebenso um Glück und Erfüllung im Beruf. Im Office-Bereich haben das schon viele Unternehmen getan, allerdings sind die neuen Büroumgebungen eine Welt, die in Kliniken noch nicht Einzug gehalten hat und diesbezüglich auch heute noch stark reglementiert ist. In einem vorgelagerten Design-Prozess zu Um- und Neubauplanungen, der sogenannten Phase 0, lassen sich jedoch solche Gedanken anstoßen.
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Wenn Sie mehr zu dem Artikel von Bianca Schmidt erfahren möchten, kontaktieren Sie uns gerne.